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Lebenswerter Meteoritenkrater

Das Ries, die „flache Schüssel“ in Nordschwaben, liegt eingesenkt zwischen Schwäbischem und Fränkischem Jura inmitten des Städtedreiecks Nürnberg, München und Stuttgart.

Die fast kreisrunde Rieslandschaft hat einen Durchmesser von rund 24 Kilometern und wird von der bayerisch-württembergischen Staatsgrenze durchschnitten. Neben den Städten Bopfingen, Oettingen, Wemding, Harburg, dem Markt Wallerstein und dem Zentrum Nördlingen liegen im Ries noch nahezu hundert kleinere Ansiedlungen mit vorwiegend bäuerlicher Struktur.

Wer diese Landschaft kennen lernt, ahnt zunächst nicht, dass sich hier vor 15 Millionen Jahren eine der größten Katastrophen, die unseren Erdball je betroffen haben, ereignet hat: Ein riesiger Meteorit schlug zum Ende der Tertiärzeit ein und schuf einen gewaltigen Krater – das Ries. Der mehrere hundert Meter tiefe Krater wurde durch Ablagerungen des für rund zwei Millionen Jahre bestehenden Riessees wieder aufgefüllt. Der See verlandete.

Heute gilt der Rieskrater als einer der besterhaltenen, größten und als der am besten erforschte Meteoritenkrater der Erde. Bedingt durch klimatische Vorzüge gegenüber der „rauen Alb“ und die große Fruchtbarkeit ist im Ries eine vieltausendjährige Siedlungsgeschichte belegt.

Berühmt geworden sind die Ofnethöhlen nahe der Stadt Nördlingen, in denen Spuren frühester Besiedlung nachgewiesen wurden. Zahlreiche Siedlungsreste von Kelten, Römern und Alamannen bezeugen, dass das Ries schon in früher Zeit als begehrter Siedlungsraum galt.